Die Mitochondrien sind die Kraftwerke unserer Zellen. Mit einer Länge von 2 bis 5 Mikrometern haben sie etwa die Größe eines Bakteriums. Ihre Anzahl pro Zelle schwankt zwischen 500 bis zu 6000 in stark beanspruchten Geweben wie z.B. dem Herzmuskel.
Ihre Hauptaufgabe besteht in der Bildung von Energie = dem ATP (Adenosintriphosphat). Dazu verwerten sie vor allem Zucker und Fette. ATP ist bei jedem physiologischen Prozess notwendig – ohne Mitochondrien kein ATP – und ohne ATP kein Leben. Pro Tag wird in unserem Organismus 60 – 70 kg (!) ATP produziert.
Bei Störungen der Mitochondrienfunktion unterscheidet man zwischen „primären“, d.h. seltenen, angeboren Erkrankungen und den häufigeren „sekundären“ Schäden.
Die mangelnde Energiebildung (ATP) ist verantwortlich für Symptome und Krankheiten wie:
- Erschöpfung, chronische Müdigkeit, Burn-out, Fatigue, ME/CVS-Syndrom
- Depressionen
- Atherosklerose, Herz-Kreislauferkrankungen
- Autoimmunerkrankungen wie Rheuma
- Neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson, Alzheimer
- Schlafstörungen
- und einer Vielzahl von weiteren, chronischen Erkrankungen
Schon bei der normalen Funktion entsteht innerhalb der Mitochondrien eine große Anzahl an freien Radikalen. Hierunter versteht man instabile und sehr reaktionsfreudige Moleküle. Der Körper benötigt sie z.B. bei der Bekämpfung von Viren oder Bakterien. Fallen sie jedoch in zu großer Anzahl an, können sie die Mitochondrien selbst und andere Zellen schädigen. In diesem Fall spricht man von oxidativem Stress. Dieser schwächt das Immunsystem, lässt uns schneller altern und ist der Startschuss für chronische Erkrankungen. Bei besonderen Konstellationen kommt es zur übermäßige Bildung des Stickstoffmonoxid-Radikals (NO) und seiner Folgeprodukte Peroxinitrit, Nitrotyrosin und Nitrophenylessigsäure. In diesem Fall spricht man von nitrosativem Stress.
Ursachen für erhöhten oxidativen/nitrosativen Stress:
- Fehlernährung, besonders zu viele Kohlenhydrate/Zucker
- Chronische Entzündungen jeglicher Lokalisation, Zahnherde, Parodontitis
- Leaky-gut-Syndrom
- Physische und psychische Überbelastung/Stress
- Chemikalien (Pestizide, Haushaltsgifte) und Umweltgifte wie Schwermetalle
- Rauchen
- Mangel an antioxidativen Substanzen und Vitalstoffen
- Traumata, besonders an der Halswirbelsäule
- Extremsport (z.B. Marathon, Triathlon)
Bei der Therapie der Mitochondriopathien erfolgt als Erstes eine gründliche Analyse der Blutwerte. Dadurch werden bestehende bestehenden Defizite in der Vitalstoffversorgung aufgedeckt. Besonders initial kann bei ausgeprägten Störungen eine Infusionstherapie hilfreich sein. Im weiteren Verlauf werden dann gezielt die passenden Vitalstoffe (B-Vitamine, Mineralstoffe, Coenzym Q10, Alpha-Liponsäure, Carnitin, Glutathion u.a.) substituiert.
Weiterhin sind eine vollwertige Ernährung, ein geordneter Lebensstil, regelmäßige körperliche Bewegung und ein erholsamer Schlaf wichtig. Die Details dazu werden jeweils individuell mit dem Patienten abgesprochen.